Merck KGaA übertrifft Gewinnerwartungen im Q1 2025 trotz leichter Umsatzrückgänge

Merck KGaA übertraf im ersten Quartal 2025 mit einem bereinigten Gewinn von 5,61 Mrd. USD (+7 %) die Analystenerwartungen deutlich. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs um 2 % auf 15,5 Mrd. USD blieb das Geschäft nach Währungsbereinigung stabil (+1 %). Das Unternehmen musste 200 Mio. USD Tarifkosten verbuchen, investierte jedoch 3,9 Mrd. USD in die Übernahme von SpringWorks zur Stärkung seines Onkologie-Portfolios. Bernstein bestätigte das Rating „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 168 EUR, während Goldman Sachs „Buy“ mit 169 EUR empfahl. Die Aktie reagierte positiv und kletterte zeitweise auf 124,20 EUR (+2,5 %).

Im Rahmen der Quartalsberichtssaison präsentierte Merck beeindruckende Ergebnisse, die trotz regulatorischer Unsicherheiten und geopolitischer Handelsschranken das Vertrauen der Märkte in den Konzern stützten. Die starke Anpassungsfähigkeit gegenüber Währungs- und Tariflasten sowie die gezielte Erweiterung der Produktpipeline durch den Zukauf von SpringWorks Therapeutics markieren einen strategischen Wendepunkt für den Pharma- und Spezialchemiekonzern.

Analyse der aktuellen Lage

Merck meldete im Q1/2025 einen bereinigten Nettogewinn von 5,61 Mrd. USD oder 2,22 USD je Aktie – ein Zuwachs von 7 % gegenüber dem Vorjahr und klar über den prognostizierten 2,14 USD je Aktie.
Der Konzernumsatz ging um 2 % auf 15,5 Mrd. USD zurück, lag jedoch leicht über den Konsensschätzungen, wobei bereinigte Umsätze um 1 % stiegen.
Die Impfsparte verzeichnete einen 41 %igen Rückgang der Gardasil-Erlöse auf 1,3 Mrd. USD, während Keytruda um 4 % auf 7,2 Mrd. USD wuchs; neu eingeführte Medikamente wie Winrevair erzielten 280 Mio. USD, und das Tiergesundheitsgeschäft legte um 5 % auf 1,6 Mrd. USD zu.
Für das Gesamtjahr behielt Merck seine Umsatzprognose von 64,1 – 65,6 Mrd. USD bei und senkte die bereinigte Ergebnisprognose leicht auf 8,82 – 8,97 USD je Aktie.
Die Belastung durch Zölle und Abgaben belief sich allein im ersten Quartal auf rund 200 Mio. USD, zusätzlich zu einmaligen Belastungen aus einem Lizenzgeschäft mit Hengrui Pharma.

Faktoren für die aktuelle Entwicklung

  • Tarifkosten und regulatorische Risiken: 200 Mio. USD Tarifkosten im Q1 verdeutlichen die anhaltende Belastung durch protektionistische Maßnahmen.
  • Produktzyklus: Schwankende Impfumsätze (Gardasil) trafen auf solide Wachstumsbeiträge von Keytruda und neuen Therapien wie Winrevair.
  • Währungsumfeld: Trotz Dollar-Schwäche erwartet Merck ein währungsbereinigtes Gewinnwachstum von bis zu 8 % für das Gesamtjahr.
  • M&A-Strategie: Die Übernahme von SpringWorks Therapeutics für 3,9 Mrd. USD erweitert das Portfolio im Bereich seltener Tumore.

Prognose und Ausblick

Merck bestätigte das Jahresziel von 64,1 – 65,6 Mrd. USD Umsatz und eine EBIT-Marge im hohen 20-Prozent-Bereich. Bernstein und Goldman passen ihre Kursziele an Wechselkurseinflüsse und operative Risiken an, ohne jedoch an Gegensatz zu geraten. Potenzielle Zinssenkungen der Fed sowie eine Einigung im US-Handelskonflikt könnten die Profitabilität und Währungsstabilität verbessern.

Auswirkungen auf Investoren und Börsen

Nach Veröffentlichung kletterte der Merck-Kurs um bis zu 1,8 % im vorbörslichen Handel, was auf eine kurzfristige Entspannung des Abwärtsdrucks hindeutete. Anleger berücksichtigen nun verstärkt die Wechselkursrisiken und die Tarifentwicklung, während der DAX insgesamt weiter von den starken Quartalsdaten größerer Konzerne profitiert.

Handelsempfehlung und Kursziele der Analysten

  • Bernstein Research: Market-Perform, Kursziel 168 EUR
  • Goldman Sachs: Buy, Kursziel 169 EUR

Mögliche Katalysatoren

  • Abschluss und Integration der SpringWorks-Übernahme
  • Beschleunigte Markteinführung und positive Zulassungsentscheidungen für Winrevair
  • Nachlassende Zolldrohungen oder Zollsenkungen im Pharma-Bereich

Vergleichbare Aktien

  • Bayer AG: Erwartet für 2025 flache Umsätze und Gewinne, mit Aussicht auf Erholung ab 2026 nach Restrukturierungen.
  • Sartorius AG: Meldete Q1-Umsätze von 883 Mio. EUR (+6,5 %), EBITDA-Marge von 29,8 % und sah einen 9 %igen Kursaufschlag nach Berichtserstattung.
  • QIAGEN N.V.: Steigerte im Q1 die Umsätze um 7 % (CER auf 483 Mio. USD) und hob die EPS-Prognose für 2025 auf 2,35 USD an.

Fazit

Merck KGaA präsentiert sich nach Q1/2025 mit robusten Ergebnissen, trotz signifikanter Tarifkosten und Produktzyklus-Herausforderungen. Die gestärkte Bilanz durch die SpringWorks-Transaktion und das ausgewogene Analystensentiment untermauern eine stabile mittelfristige Perspektive, während Währungs- und Handelspolitik weiterhin als wesentliche Treiber der Kursdynamik gelten.

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