Apple trotzt Zoll-Druck: Q2-Stärke, Handelskrieg und die Investment-Perspektive – Analyse und Ausblick

Im ersten Finanzquartal 2025 erzielte Apple überraschend starke Ergebnisse, gestützt durch vorgezogene iPhone-Käufe („Hamsterkäufe“) infolge drohender US-Zölle sowie durch eine nachhaltige Nachfrage im Services-Segment. Trotz eines Umsatzanstiegs auf 95,36 Mrd. USD und eines Gewinns von 1,65 USD je Aktie dämpften Meldungen über mögliche Zusatzkosten in Höhe von 900 Mio. USD durch Trumps Importzölle sowie rückläufige Erlöse in China die Anlegerstimmung, sodass die Aktie nachbörslich zeitweise um rund 4 % nachgab.

Analyse der aktuellen Lage

Im Märzquartal stiegen die Erlöse um 5,1 % auf 95,36 Mrd. USD, angetrieben von einem leichten iPhone-Plus von 1,9 % auf 46,84 Mrd. USD und einem Rekord im Services-Geschäft mit 26,65 Mrd. USD. Verbraucher haben angesichts angekündigter US-Zölle auf Importe ihre iPhone-Bestellungen vorgezogen – sogenannte „Hamsterkäufe“ – was den Quartalsgewinn überraschend erhöhte. Die Aktie fiel jedoch um rund 4 % in der Nachbörse, weil Anleger die Risikoausweitung durch anstehende Zollkosten und schwächere China-Erträge reflektierten.

Faktoren für die aktuelle Entwicklung

  • US-Zölle auf China-Importe: Apple rechnet im Juniquartal mit etwa 900 Mio. USD zusätzlichen Kosten durch Trumps Zölle, trotz teilweiser Verlagerung der Produktion nach Indien und Vietnam.
  • Supply-Chain-Diversifikation: Zur Minderung der Zolllast bezieht Apple nun die Mehrheit der für US-Verkäufe bestimmten iPhones aus Indien und weitere Produkte aus Vietnam.
  • Abnehmende China-Umsätze: Der Umsatz in Greater China ging um 2,3 % zurück, was die Gesamtentwicklung belastet.
  • Services- und Wearables-Wachstum: Das Service-Segment verzeichnete ein Allzeithoch, während Wearables und Zubehör 7,52 Mrd. USD zum Umsatz beitrugen.

Prognose und Ausblick

Kurzfristig dürften die Zollerwartungen und die rasche Produktionsverlagerung die Kostenstruktur belasten, während die Nachfrage vor Zollerhöhungen erneut „Hamsterkäufe“ auslösen könnte. Langfristig bleibt Apple’s robustes Ökosystem aus Hardware, Services und stetiger Investition in KI-Funktionen (z. B. Siri-Upgrade 2026) der wichtigste Wachstumstreiber.

Auswirkungen auf Investoren und Börsen

Die erhöhten Kosten durch Zölle führen zu erhöhten Margenrisiken, was institutionelle Investoren zu Umschichtungen bewegt: Während Bernstein eine Überbewertung bezweifelt und Apple als günstige Einstiegschance sieht, warnen andere Analysten vor weiteren Kursrückgängen. Die Volatilität am Markt bleibt hoch: Die Aktie ist in diesem Jahr bereits um rund 15 % gefallen.

Handelsempfehlung

Empfehlung: Accumulate (Ansammeln)
Apple zeigt trotz kurzfristiger Belastungen weiter starke Fundamentaldaten, eine konsequente Diversifikation und hohe Innovationskraft, weshalb sich ein sukzessives Aufstocken lohnt.

Kursziel und Rating

  • Kursziel: 240 USD
  • Rating: Accumulate
    Dieses Kursziel liegt nahe an Citi’s 240 USD mit Kaufempfehlung sowie etwas oberhalb des Konsensus-Ziels von 237,99 USD.

Potenzielles Aufwärts-/Abwärtspotenzial und Zeithorizont

  • Aufwärtspotenzial: +12,5 % (bis 240 USD)
  • Abwärtspotenzial: –5 % (Handelsbereich bis 203 USD)
  • Zeithorizont: 6–12 Monate

Mögliche Katalysatoren

  • WWDC 2025 mit Ankündigung neuer AI-Features
  • Weitere Zoll-Exemption oder Handelsgespräche
  • Erholung der China-Nachfrage
  • Neue Services-Partnerschaften (z. B. in Autosegmenten)

Vergleichbare Aktien

UnternehmenRatingKursziel (USD)PotenzialZeithorizont
Samsung ElectronicsOverweight75+15 %12 Monate
Alphabet (Google)Buy160+10 %12 Monate
MicrosoftAccumulate380+8 %12 Monate

Fazit und Zusammenfassung

Apple bewies im Q2 erneut seine Widerstandsfähigkeit durch hohe iPhone-Verkäufe vor Zollerhöhungen und starke Services-Erträge. Die erwarteten 900 Mio. USD Zusatzkosten durch US-Zölle belasten kurzfristig, werden aber durch diversifizierte Produktionsstandorte gemildert. Angesichts robuster Bilanz, Innovationspipeline und attraktiver Bewertung empfehlen wir ein „Accumulate“ mit Kursziel 240 USD über den nächsten 6–12 Monate hinweg.

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