UK-Inflation beflügelt Pfund: BoE unter Druck, Zinssenkungen zu verzögern

Der britische Pfund-Dollar-Wechselkurs hat in den letzten Handelstagen deutlich an Fahrt aufgenommen. Auslöser war ein höher als erwarteter Anstieg der britischen Inflationsrate im April auf 3,5 % (gegenüber 3,3 % im Vormonat), der die Marktteilnehmer zu einer Neubewertung der geldpolitischen Perspektiven der Bank of England zwang. Zugleich gerät der US-Dollar unter Abwertungsdruck, da Unsicherheit über den Verlauf der US-China-Handelsgespräche und enttäuschende US-Konjunkturdaten seine Attraktivität mindern.

GBP/USD hat jüngst einen technischen Ausbruch über die wichtige Marke von 1,3400 vollzogen, gestützt durch überraschend hohe UK-Inflationsdaten (3,5 % im April), die Spekulationen auf eine verzögerte Lockerungspolitik der Bank of England befeuern. Gleichzeitig bleibt der US-Dollar angesichts anhaltender geopolitischer Unsicherheiten und schwacher Konjunkturdaten unter Druck. Unsere Analyse sieht weiteres Aufwärtspotenzial, insbesondere mittelfristig bis 1,3600 und kurzfristig zu 1,3500. Wir empfehlen eine Overweight (Buy)-Positionierung mit einem Kursziel von 1,3600, was auf ein potenzielles Aufwärtspotenzial von etwa +1,49 % gegenüber dem aktuellen Niveau von rund 1,3400 hinausläuft.

Analyse der aktuellen Lage

EUR/USD, GBP/USD und weitere Majors profitieren aktuell von einer Dollar-Schwäche, während risikobehaftete Währungen zulegen Noch deutlicher zeigt sich die Stärke des Pfunds im Verhältnis zum US-Dollar, das zum Handelsstart in Europa bei 1,3420 notierte und kurzzeitig sogar 1,3468 erreichte – dem höchsten Stand seit Februar 2022. Technische Indikatoren auf dem 4‑Stunden-Chart signalisieren eine ausgeprägte Aufwärtsdynamik: Der Relative Strength Index (RSI) liegt oberhalb von 60, und die jüngste A‑B‑C‑Korrektur wurde mit einem impulsiven Ausbruch beendet.

Faktoren für die aktuelle Entwicklung

  1. UK-Inflation: Mit 3,5 % im April übertraf die Inflation die Markterwartungen deutlich und reduzierte die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen der BoE in der zweiten Jahreshälfte.
  2. US-Dollar-Schwäche: Anhaltende politische Unsicherheiten und enttäuschende PMI‑Daten in den USA schwächen den Greenback.
  3. Geopolitische Risiken: Festgefahrene US-China-Handelsgespräche belasten vor allem den USD, während das Pfund von der Risikoaversion weniger betroffen ist.
  4. Technische Ausbrüche: Das Überschreiten der 1,3400‑Marke bestätigt einen bullischen Trend und weckt Kaufinteresse technischer Trader.

Prognose und Ausblick

Kurzfristig dürfte GBP/USD in einer Range zwischen 1,3350 (Unterstützung) und 1,3500 (nächstes Ziel) oszillieren. Mittelfristig könnte der Kurs weiter anziehen und ein dauerhaftes Niveau jenseits von 1,3600 anpeilen, sofern die BoE ihre restriktive Haltung beibehält und der USD keinen substantiellen Gegenwind erhält. Eine Rückkehr unter 1,3300 würde hingegen das aktuelle bullische Szenario in Frage stellen.

Auswirkungen auf den Devisenmarkt

Der robuste Anstieg von GBP/USD hat Spill‑over-Effekte auf andere Währungspaare:

  • EUR/USD: Könnte auf kurzfristige Stärke setzen, bleibt aber von den EZB‑Entscheidungen abhängig.
  • GBP/EUR: Stärkung des Pfunds gegenüber dem Euro, potentiell auf neue Jahreshöchststände.
  • USD/JPY: Schwäche des USD könnte den Yen stützen.

Handelsempfehlung

  • Rating: Overweight (Buy)
  • Kursziel kurzfristig: 1,3500
  • Kursziel langfristig: 1,3600
  • Potenzial: Kurzfristig +0,75 %, langfristig +1,49 % gegenüber aktuellem Niveau
  • Zeithorizont:
    • Kurzfristig (1–2 Wochen): 1,3500
    • Langfristig (1–3 Monate): 1,3600

Mögliche Katalysatoren

  • BoE-Protokoll und Reden von Gouverneuren (z. B. Bailey)
  • UK- und US-PMI (Einkaufsmanagerindizes)
  • US‑China-Handelsgespräche
  • Geopolitische Entwicklungen im Nahen Osten oder Asien

Vergleichbare Währungspaare

WährungspaarAktueller Kurskurzfristiges ZielRating
EUR/USD1,08751,0950Neutral
GBP/EUR1,23401,2400Overweight
USD/JPY154,20152,50Underperform

Fazit

Der kurzfristige technische Ausbruch über 1,3400, gepaart mit einem hohen Inflationsdruck in Großbritannien und einem geschwächten US-Dollar, liefert klare Kaufargumente für GBP/USD. Wir empfehlen eine Overweight (Buy)-Positionierung mit Zielen bei 1,3500 (kurzfristig) und 1,3600 (langfristig). Ein Unterschreiten von 1,3300 würde das bullische Setup jedoch abwägen. Anleger sollten wichtige Termine wie UK‑PMI, US‑Daten und Äußerungen der Zentralbanken im Auge behalten.

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