In den letzten Wochen hat sich Warren Buffett, über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, von einer erheblichen Anzahl an Bank of America (BoA)-Aktien getrennt. Seit Mitte des Jahres läuft dieser Verkaufsprozess, der sich nun beschleunigt. Allein in der letzten Woche verkaufte Berkshire Hathaway über 22,3 Millionen BoA-Aktien, wodurch knapp 900 Millionen US-Dollar erlöst wurden. Insgesamt hat Buffett seinen Anteil an der Bank seit Beginn des Verkaufsprozesses um etwa 20 % reduziert, von über einer Milliarde Aktien auf 836 Millionen Anteile. Diese Aktien haben aktuell einen Gesamtwert von rund 34 Milliarden US-Dollar.
Ein Hauptgrund für diese Verkäufe scheint strategischer Natur zu sein. Eine wichtige Schwelle ist die 10-Prozent-Beteiligung an der Bank of America. Solange Buffett mehr als 10 % der Anteile hält, ist er verpflichtet, jede Änderung seiner Beteiligung zeitnah an die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC zu melden. Sinkt die Beteiligung unter diese Marke, entfällt diese Verpflichtung, was ihm flexiblere Handlungsspielräume für künftige Transaktionen ermöglichen würde.
Die Bank of America-Aktie reagierte bisher nur verhalten auf diese Verkäufe. Trotz des Verkaufsdrucks zeigte der Aktienkurs in den letzten Wochen nur leichte Schwankungen, was darauf hindeutet, dass der Markt die Verkäufe von Buffett einkalkuliert hat und keine größere Unsicherheit darüber herrscht, was diese Reduktion für das Unternehmen langfristig bedeuten könnte.
Der genaue Grund, warum Buffett sich von den BoA-Anteilen trennt, bleibt jedoch unklar. Es wird spekuliert, dass dies im Zusammenhang mit einer breiteren Portfolio-Neuausrichtung von Berkshire Hathaway stehen könnte, da Buffett zuletzt auch in anderen Bereichen Umstrukturierungen vorgenommen hat. Die Bank of America bleibt jedoch mit einer Beteiligung von etwa 10,8 % weiterhin ein wesentlicher Bestandteil von Buffetts Portfolio.
Für Anleger bleibt die Frage, ob sie Buffetts Verkaufsbewegung als Signal für eine mögliche Schwäche der Bank deuten sollen oder ob es sich lediglich um eine strategische Entscheidung handelt, die sich nicht zwangsläufig auf die fundamentalen Perspektiven des Unternehmens auswirkt.