Mercedes-Benz leidet unter Gewinneinbruch: China-Markt als Herausforderung und Bremsfaktor

Der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz steht vor einer schwierigen wirtschaftlichen Phase. Im dritten Quartal 2024 musste das Unternehmen einen deutlichen Rückgang seines operativen Gewinns verzeichnen, insbesondere aufgrund schwacher Verkäufe im Luxussegment auf dem chinesischen Markt. Die Erlöse im Kerngeschäft Pkw sanken erheblich, was die Gewinnmargen im Vergleich zum Vorjahr halbierte. Das herausfordernde Marktumfeld, insbesondere der harte Wettbewerb in China, macht dem Konzern erheblich zu schaffen.

Analyse der Quartalszahlen

Im Vergleich zum Vorjahresquartal brach das Betriebsergebnis von Mercedes-Benz um fast 50 % auf 2,5 Milliarden Euro ein. Im Pkw-Kerngeschäft war das Bild sogar noch düsterer: Ein Minus von 64 % beim bereinigten operativen Gewinn führte zu einer stark gesunkenen Marge von 4,7 % (im Vergleich zu 12,4 % im Vorjahr). Die schwachen Verkaufszahlen im wichtigen chinesischen Markt spiegeln den Einfluss wider, den die zurückhaltende Kundschaft sowie die Herausforderungen am chinesischen Immobilienmarkt auf die Nachfrage nach Luxusfahrzeugen wie der S-Klasse und Maybach haben.

Nach jahrelangen Absatzrekorden entwickelt sich China nun zu einem Bremsfaktor. Mercedes-Benz verkauft dort jedes dritte Fahrzeug, doch die Margen werden zunehmend durch chinesische Hersteller und das Preisniveau in China unter Druck gesetzt. Die von der Regierung Pekings ergriffenen Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur werden von Experten skeptisch gesehen und scheinen nicht ausreichend, um den Rückgang im Premiumsegment aufzufangen.

Strategische Neuausrichtung und Effizienzsteigerung

Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse im dritten Quartal kündigte Finanzchef Harald Wilhelm eine striktere Kostendisziplin und eine Verbesserung der Effizienz an. Wilhelm betonte, dass die Finanzergebnisse von Mercedes-Benz den eigenen Ansprüchen nicht genügen, und kündigte umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung an. Ziel sei es, die Kostenstrukturen so anzupassen, dass Mercedes-Benz auch in einem herausfordernden Umfeld nachhaltig profitabel bleibt.

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 wurde deutlich gesenkt. Erwartet wird nun ein konzernweites Betriebsergebnis, das um mehr als 15 % unter dem Vorjahreswert liegt. Die Gewinnmarge im Kerngeschäft Pkw wird auf 7,5 bis 8,5 % prognostiziert, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 12,6 % des Vorjahres bedeutet. Auch der Umsatz soll leicht sinken, während zuvor noch ein stabiler Wert erwartet worden war.

China als wachsender Wettbewerbsschauplatz für deutsche Hersteller

Im chinesischen Markt geraten deutsche Automobilhersteller zunehmend unter Druck. Während die Top-Modelle von Mercedes-Benz im Vorjahr noch hohe Gewinne generierten, führt der schwache Absatzmix in diesem Jahr zu sinkenden Erträgen. Zwar liegen die Absatzzahlen nur 4,3 % unter denen des Vorjahreszeitraums, doch die Gewinneinbußen sind mit rund 44 % weitaus dramatischer. Die starke Konkurrenz durch einheimische Marken und sinkende Preise im Luxussegment verschärfen die Lage.

Die Analysten von Barclays und Bernstein Research rechnen nicht damit, dass sich die Marktbedingungen in China kurzfristig verbessern werden. Deutsche Hersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Audi stehen vor der Herausforderung, ihre Marktposition in einem zunehmend kompetitiven Umfeld zu halten. Lokale Marken holen im Premiumsegment schnell auf, was die Preise und Margen zusätzlich belastet.

Ausblick und Handelsempfehlung

Mercedes-Benz sieht sich in China sowohl mit sinkenden Margen als auch einem härter werdenden Konkurrenzumfeld konfrontiert. Kurzfristig dürften die sinkenden Absatzzahlen und der Margenverlust den Aktienkurs belasten. Für das kommende Jahr bleibt China eine große Unsicherheitsquelle. Mercedes-Benz wird weiterhin daran arbeiten müssen, die Kosten effizienter zu gestalten und möglicherweise alternative Wachstumsstrategien zu entwickeln, um seine Position zu halten.

Handelsempfehlung: Die Aktie bleibt in einem schwierigen Umfeld mit Risiko behaftet. Kurzfristig könnte sie unter weiterem Druck stehen. Langfristig bietet sie jedoch Potenzial für Investoren, die von einer Erholung des chinesischen Markts und der Effizienzmaßnahmen profitieren möchten.

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