Entwicklung der Rohstoffmärkte in der Woche vom 6. bis 10. Januar 2025

In der vergangenen Woche zeigten die Rohstoffmärkte eine gemischte Performance. Während Energierohstoffe wie Öl und Erdgas von geopolitischen Unsicherheiten profitierten, stand der Goldpreis unter Druck, da die Risikobereitschaft der Anleger zunahm. Industriemetalle entwickelten sich stabil, unterstützt durch positive Konjunkturdaten aus den USA und China.

Marktentwicklung im Überblick:

  1. Erdöl (WTI und Brent):
    • WTI: Der Preis für ein Barrel West Texas Intermediate stieg um 4,5 % und schloss bei 82,70 USD.
    • Brent: Der europäische Referenzpreis legte um 4,2 % zu und erreichte 87,20 USD pro Barrel.
      Die Gewinne wurden von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten getrieben, insbesondere durch die erneute Eskalation zwischen Israel und Iran, die Sorgen um mögliche Störungen der Öllieferungen aus der Region verstärkten.
  2. Erdgas:
    Erdgaspreise in den USA stiegen um 3,8 % auf 3,20 USD pro Million British Thermal Units (MMBtu). Kalte Temperaturen in weiten Teilen Nordamerikas und ein leichter Rückgang der Lagerbestände unterstützten die Preise.
  3. Gold:
    Der Goldpreis gab um 1,7 % nach und beendete die Woche bei 1.910 USD pro Unze. Die Schwäche des Goldes war hauptsächlich auf die gestiegene Risikobereitschaft an den Aktienmärkten und einen leichten Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen zurückzuführen.
  4. Silber und Platin:
    • Silber: Der Preis blieb weitgehend stabil bei 23,80 USD pro Unze.
    • Platin: Platin verzeichnete ein Plus von 1,5 % und schloss bei 1.030 USD pro Unze, unterstützt durch eine stabile Nachfrage aus der Automobilindustrie.
  5. Kupfer:
    Kupfer stieg um 2,2 % auf 4,10 USD pro Pfund. Der Anstieg wurde durch optimistische Wirtschaftsdaten aus China, dem weltweit größten Kupferverbraucher, sowie eine erwartete Nachfragesteigerung in der Elektrofahrzeugindustrie angetrieben.

Einflussfaktoren:

  1. Geopolitische Spannungen:
    Die Unsicherheit rund um die Lage im Nahen Osten wirkte sich vor allem auf Öl- und Gaspreise aus. Die Märkte reagierten empfindlich auf Berichte über potenzielle Störungen von Lieferketten und steigende militärische Aktivitäten in der Region.
  2. Starke Konjunkturdaten:
    Positive Wirtschaftsdaten aus den USA und China unterstützten Industriemetalle. Der Anstieg der chinesischen Exporte und eine Verbesserung des Einkaufsmanagerindex (PMI) deuteten auf eine anhaltend starke Nachfrage nach Rohstoffen hin.
  3. US-Dollar:
    Der US-Dollar verlor leicht an Wert gegenüber einem Korb führender Währungen, was Rohstoffe für ausländische Käufer attraktiver machte. Dennoch war die Bewegung nicht stark genug, um den Druck auf Gold und andere Edelmetalle vollständig auszugleichen.
  4. Wetterbedingungen:
    Kalte Temperaturen in den USA führten zu einer erhöhten Nachfrage nach Heizöl und Erdgas, was die Preise in diesen Märkten stützte.
  5. Nachhaltigkeitsfokus:
    Die Nachfrage nach grünen Technologien, wie Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien, erhöhte das Interesse an Kupfer, Lithium und anderen Metallen, die für Batterien und Strominfrastruktur benötigt werden.

Sektorüberblick:

  1. Energierohstoffe:
    Energierohstoffe zeigten die stärksten Zugewinne. Die geopolitische Lage, gepaart mit einer saisonal höheren Nachfrage, unterstützte die Preise. Ölkonzerne wie ExxonMobil und Chevron profitierten von den steigenden Preisen.
  2. Edelmetalle:
    Edelmetalle standen unter Druck, insbesondere Gold, das traditionell als sicherer Hafen gilt. Silber hielt sich besser, da es auch eine industrielle Komponente hat, die durch die robuste Nachfrage gestützt wurde.
  3. Industriemetalle:
    Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium profitierten von den positiven Wirtschaftsdaten. Besonders bemerkenswert war die Nachfrage nach Kupfer aus der Elektromobilitätsbranche, die als langfristiger Treiber gilt.

Markttechnische Analyse:

  • Die Volatilität bei Öl blieb hoch, da die Märkte sensibel auf geopolitische Nachrichten reagierten. Händler erwarteten kurzfristig weitere Preisbewegungen in Abhängigkeit von Entwicklungen im Nahen Osten.
  • Der Goldmarkt zeigte eine zunehmende Divergenz: Während physische Käufe in Asien stabil blieben, belasteten Verkäufe institutioneller Anleger die Preise.

Ausblick und mögliche Risiken:

Die Rohstoffmärkte bleiben stark von externen Faktoren beeinflusst. Die wichtigsten Punkte, die in den kommenden Wochen zu beachten sind:

  1. Geopolitik: Die Lage im Nahen Osten bleibt der größte Unsicherheitsfaktor. Eine Eskalation könnte Öl- und Gaspreise weiter nach oben treiben.
  2. Makroökonomische Daten: Neue Inflations- und Wachstumsdaten aus den USA und China könnten die Nachfrage nach Rohstoffen beeinflussen.
  3. Wechselkursentwicklung: Eine weitere Schwächung des US-Dollars könnte Rohstoffpreise stützen, während eine Erholung des Dollars den Druck auf Edelmetalle verstärken könnte.
  4. Klimatische Bedingungen: Kalte Wetterbedingungen in Nordamerika und Europa könnten die Energiepreise weiter nach oben treiben.

Fazit:
Die Rohstoffmärkte präsentierten sich in der vergangenen Woche dynamisch, mit starken Zugewinnen bei Energie und Industriemetallen. Edelmetalle zeigten Schwäche, was auf eine steigende Risikobereitschaft der Anleger hindeutet. Für die kommenden Wochen bleibt der Markt von externen Faktoren wie Geopolitik und Konjunkturdaten geprägt, während langfristige Trends wie die Energiewende die Nachfrage nach Industriemetallen stützen.

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