DAX am Beginn der Woche im Minus – Halbjahresbilanz gedrückt

Der DAX startete am Montag mit Kursverlusten: Nach einem Tageshoch bei etwa 24.121 Punkten fiel er im Nachmittagshandel auf rund 23.910 Zähler – ein Minus von gut 0,5 % und etwa 124 Punkten im Vergleich zum Freitagsschluss. Damit stellte sich für den Juni ein Monatsverlust von 0,4 % ein – trotz des fulminanten Halbjahresplus von fast 8 %. Diese Marktbewegung signalisiert, dass Investoren derzeit abwartend agieren, bis robuste Handels- oder Wirtschaftsnachrichten verfügbar sind.

Ursachen der aktuellen DAX-Schwäche

1. Zögerliche Handelsabkommen

Ein maßgeblicher Bremsfaktor ist die bislang ausstehende Einigung zwischen den USA und Europa. Anleger zeigen Zurückhaltung, bis greifbare Fortschritte sichtbar sind .

2. EZB-Signalpolitik

Die EZB hält Kurs und Flexibilität in ihrer Strategie hoch, kontrolliert die Inflation im Umfeld ihres 2 %-Ziels und sorgt damit für Unsicherheit über künftige Zinsschritte .

3. Gemischtes konjunkturelles Umfeld in Deutschland

Während das ifo-Konjunkturbarometer im Juni auf 94,2 Punkte stieg und damit fast das Zwei-Jahres-Hoch erreichte, zeigen sich zugleich Rückgänge bei Exporterwartungen – auf minus 3,9 Punkte. Ein durchwachsenes Zeichen für Binnen- und Außenwirtschaft.

4. Globale Stimmungsschwankungen

Rohstoffwerte wie Röhren, Energie und Verteidigung profitieren von geopolitischer Spannung – während Banken- und Handelswerte unter Druck bleiben .

Chancen & Risiken für Ihr Portfolio

ChancenRisiken
Technische Erholung entlang wichtiger UnterstützungenVerzögerte Handelsdeals und neue Zölle
Rohstoff- und Rüstungswerte profitieren von TrendsEZB-Zinswechsel bei unerwarteter Inflation
Schwächerer Euro stützt ExporttitelGedämpfte Wachstumsdynamik durch globale Konjunkturlage

Prognose: Seitwärts mit Potenzial

Kurzfristig liegt eine Handelsspanne zwischen 23.500 und 24.200 Punkten nahe. Ein nachhaltiger Ausbruch über 24.400 könnte neue Rekordziele bei 25.000 Punkten aktivieren. Umgekehrt wäre bei einem Rutsch unter 23.500 eine erneute Talfahrt wahrscheinlich.

Sektoren & Anlageklassen

  • Rohstoffe & Rüstung: Rheinmetall profitiert vom steigenden Verteidigungsbudget. Auch Heidelberg Materials bleibt im Fokus.
  • Energieversorger: RWE glänzt mit stabiler Dividende und Klimainvestments.
  • Technologie: Infineon mit Fokus auf E‑Mobility und Industriechips wird von Analysten mit „Buy“ bewertet, Kursziele um 48 €.
  • Industrietechnik: Siemens erhielt von Bernstein weiterhin „Outperform“ mit Kursziel von 230 € – nach Kursgewinnen von über 16 % in 2025.
  • Banken: Deutsche Bank und Commerzbank leiden unter Zins- und Handelsrisiken .

Empfohlene Einzelwerte

  • Rheinmetall (RHM)
    Bevorzugt: Rüstungsboom durch Erhöhung der NATO-Ausgaben; jüngster Auftrag und starke Umsatzzahlen . Handelshinweis: Einstieg nahe 1.750 €, Stop ~ 5 % tiefer.
  • RWE
    Profiteur des EU-Energiewandels und verlässlicher Dividendenertrag. Empfehlung: Einstieg bei Rücksetzer unter 35 €, Stop bei –10 %.
  • Infineon (IFX)
    Analysten sehen Kursziel von 48 €, Potenzial im E‑Mobility- und Halbleiterbereich. Strategie: Akkumulieren bei Rücksetzern Richtung 30–32 €.
  • Siemens (SIE)
    Solide Technologieplattform mit anerkanntem Wachstum. Bernstein setzt Kursziel bei 230 €. Handlungsempfehlung: Halten oder bei Rücksetzer nach Dip wieder kaufen.
  • Deutsche Bank (DBK)
    Hohes Risiko: Zinsnehmende Marge vs. Handelsunsicherheit. Für risikofreudige Anleger nur spekulativ bei klarer EZB‑Trendwende.

Handelsempfehlung – Überblick

  1. Kaufen: Rheinmetall & RWE bei Rücksetzern oder stabiler Fortsetzung.
  2. Akkumulieren/Halten: Infineon & Siemens – mittel- bis langfristiges Wachstumspotenzial.
  3. Verzicht/Halten: Deutsche Bank & Commerzbank – nur weiter beobachten.
  4. Risikomanagement: Stop‑Loss setzen, Gewinnmitnahmen bei +10 – 15 %.

Zeithorizont: 3–6 Monate, abhängig von Handels- und Wirtschaftsentwicklungen.

Fazit

Der DAX zeigt sich stabil, aber moderat rückläufig – hauptsächlich aufgrund globaler Handelsunsicherheiten, EZB‑Politik und gemischten Konjunkturdaten. Doch in diesem Umfeld stechen bestimmte Sektoren heraus: Rüstungs-, Rohstoff- und Technologieaktien bieten selektiv deutliches Aufwärtspotenzial. Strukturierte Käufe mit klaren Stops eröffnen engagierten Anlegern attraktive Chancen – immer aber mit einem Auge auf geopolitische Signale und geldpolitische Entscheidungen.

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