DAX zurück über 24.000: Öl zieht an, Gold bleibt über 4.000 – was Anleger jetzt spielen können

Ein Montag mit Signalwirkung: Nach der schwachen Vorwoche tastet sich der DAX wieder über die psychologisch wichtige 24.000er-Marke. Rückenwind kommt von robusteren Vorgaben in Europa und einem leichten Stimmungsaufschwung – belastbar ist das noch nicht, aber es reicht für eine Stabilisierung am Monatsanfang. Parallel legen die Ölpreise nach einem OPEC+-Schwenk leicht zu, während Gold oberhalb der Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze bleibt. Einzelwert-Story des Tages: BioNTech mit frischen Q3-Zahlen und Ausblick.

Lageanalyse – Stabilisierung am deutschen Markt, Impulse aus Rohstoffen

Vorhandene Indikationen signalisierten am Morgen eine Erholung über 24.000 Punkte, nachdem der Leitindex am Freitag darunter gefallen war. Intraday pendelt der DAX um diese Schwelle – statistisch oft ein günstiger Nährboden für eine November-Rally, sofern keine neuen Störfeuer kommen. Zugleich stützt ein moderates Öl-Plus die europäischen Energieschwergewichte, und Gold bleibt als Absicherungsbaustein gefragt.

Die Treiber – OPEC+ bremst geplante Fördererhöhungen, BioNTech liefert Zahlen, Euro schwächelt

  • Öl: OPEC+ pausiert die für Q1/2026 geplanten Produktionsanhebungen – ein kleiner, aber kurswirksamer Schwenk. Brent bewegt sich um 65 USD.
  • Gold: Der Preis hält sich in Europa weiter über 4.000 USD/oz (in EUR leicht fester) – Absicherung bleibt Thema bei starkem Dollar.
  • FX: EUR/USD tendiert schwächer in Richtung 1,15 – gut für deutsche Exporteure, aber Gegenwind für Import- und Konsumwerte.
  • BioNTech: Q3/2025-Update: Ergebnis je Aktie −0,12 € (Vorjahr +0,82 €); Fokus auf Onkologie-Pipeline, BMS-Partnerschaft stützt Cash-Seite.

Chancen & Risiken für Investoren – selektiv vorgehen

Chancen:

  • Energy/Öl-&-Gas: Profitiert direkt von höheren Preisen und OPEC+-Signalen; Cashflows robust, Dividenden sichtbar.
  • Gold-Exposure: Bleibt als Hedge interessant, solange der Dollar stark und die Unsicherheit hoch bleibt.
  • Exporter/Industrie: Schwächerer Euro kann Margen stützen (Automotive-Zulieferer, Maschinenbau, Chemie ausgewählt).

Risiken:

  • Konsum & Importlastige Werte: Teurere Energie/Einfuhren + schwacher Euro drücken.
  • Zoll-/Handelspolitik: Ein Aufflammen des Zoll-Themas in EU-China/USA-EU könnte die Rally abwürgen.

Ausblick & Szenario – „zaghafte November-Rally“, solange es ruhig bleibt

Basisszenario: Der DAX hält die 24.000, tastet sich in Richtung 24.600–25.000 vor, wenn Makrodaten (ISM/PMI) keine negativen Überraschungen liefern und von der Zoll-Front Ruhe herrscht. Negativszenario: Rückfall unter 24.000 öffnet 23.600/23.400.

Profiteure & Verlierer heute – Sektoren, Rohstoffe, Devisen

  • Profiteure: Energie (Shell, TotalEnergies), ausgewählte Exporttitel (Siemens, Airbus), Gold-Exposure (Barrick, Newmont; in Europa auch physisch besicherte ETCs).
  • Underperformer-Risiko: Nicht-zyklischer Konsum mit hoher Importquote; Airlines bei gleichzeitig höherem Kerosin (Absicherungsgrad beachten).

Konkrete Titelideen – kurzfristig bis 3 Monate

  • Shell (SHEL) / TotalEnergies (TTE): Kauf (Overweight). These: OPEC+-Schwenk + niedrige Break-even-Punkte, starke FCF-Generierung. Kursziel 3 Monate: +8–12 %. Katalysatoren: Monats-OPEC-Berichte, Dividenden-/Buybacks.
  • Siemens (SIE): Kauf (Outperform). These: Euro-Schwäche hilft, hoher Auftragsbestand, Elektrifizierung/Automatisierung laufen strukturell. Ziel: +6–10 %.
  • Barrick Gold (GOLD) / Newmont (NEM): Akkumulieren. These: Gold >4.000 USD stabilisiert Minen-Hebel; Rücksetzer sind Kaufgelegenheiten. Ziel: +7–12 %.
  • BioNTech (BNTX): Neutral/Halten. These: Q3-Verlust, Pipeline-Phasen wichtig; Partnerschaftszahlungen geben Puffer. Zielkorridor: Seitwärts ±10 % bis Innovation-Updates. Katalysator: R&D-Events.
  • DAX (Index-Trade via ETF/CFD): Taktisch Long über 24.000 mit Stopp < 23.800, Ziel 24.800/25.000 – solange Handelsrisiken ruhig bleiben.

Handelsempfehlung – selektive Offensive

Gesamturteil: Leicht positiv (Overweight). Begründung: Technische Stabilisierung über 24.000, Unterstützung durch Öl- und Gold-Set-ups, Euro als Rückenwind für Exporttitel. Aber: striktes Risikomanagement wegen politischer Headlines.

Fazit – „Über 24k ist kein Freifahrtschein“

Der Start in den November liefert die erhoffte Stabilisierung, mehr aber noch nicht. Wer jetzt Performance sucht, setzt auf Energie-Cashflows, ausgewählte Exporteure und eine Gold-Beimischung als Hedge. Im Index bleibt die 24.000 die kurzfristige Demarkationslinie zwischen „Rally-Chance“ und „Rücklaufgefahr“.

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