Rekrodjagt an US-Märkten: Job-Boom und Handels-Hoffnung treiben Kurse an

Die US-Finanzmärkte befinden sich derzeit in einer Phase bemerkenswerter Stabilität und Optimismus. Der S&P 500 verbuchte mit neun aufeinanderfolgenden Gewinntagen seine längste Serie seit 2004, gestützt von überraschend starken Arbeitsmarktdaten und Hoffnungen auf Entspannung im Zollstreit mit China. Gleichzeitig stiegen der Dow Jones um 1,4 % und die Nasdaq um rund 1,5 %. Der DAX baute seine V-Erholung fort und erreichte mit 23.086 Punkten den achten Sieg in Folge. Rohstoffe reagierten unterschiedlich: Kupfer legte um 1,6 % zu, während Brent-Öl um 1,2 % nachgab. Auf dem Devisenmarkt fiel der Euro nach den US-Arbeitsmarktdaten leicht auf 1,1302 USD.

Analyse der aktuellen Lage

Die US-Indizes notieren nahe ihrer jüngsten Höchststände. Der S&P 500 schloss bei 5.686,67 Punkten und verzeichnete bereits seinen neunten Gewinntag in Folge, was zuletzt 2004 vorgekommen war. Solide April-Jobdaten mit 177.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft lagen deutlich über den erwarteten 130.000. Peking zeigte sich offen für Gespräche über die beidseitig erhobenen Zölle von bis zu 145 % auf chinesische Importe, was die Stimmung zusätzlich hob. In Europa zog der DAX auf 23.086 Punkte an und übertraf damit seinen Vormonatsverlust von 18 %.

Faktoren für die Situation

  • Arbeitsmarkt: Die Erwartung eines Abschwungs im Jobmarkt hat sich bisher nicht erfüllt; die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,2 %.
  • Zollstreit China–USA: Fortschritte in den Verhandlungen reduzieren die Unsicherheit, können aber jederzeit wieder eskalieren.
  • Unternehmensberichte: Tech-Gewinner wie Duolingo profitierten von positiven Ausblicken, während Apple die Folgen der US-Zollpolitik auf 900 Mio. USD Kosten bezifferte.
  • Rohstoffmärkte: Kupfer stieg auf 9.356 USD/t, da China als größter Abnehmer die Perspektive einer Zollpause signalisiert; WTI-Öl fiel auf 58,54 USD/Barrel vor dem OPEC+-Treffen.
  • Devisen: Der Euro notierte bei 1,1302 USD und reagierte sensibel auf US-Daten.

Chancen und Risiken für Investoren

Chancen:

  • Fortsetzung der Entspannung im Handelsstreit könnte globale Lieferketten stabilisieren.
  • Stabile US-Konjunktur bietet fundamentalen Rückenwind für Aktien.
  • Rohstoffnachfrage Chinas könnte Kupfer und Industriemetalle unterstützen.

Risiken:

  • Rückfall in protektionistische Maßnahmen und erneute Zollerhöhungen.
  • Ernüchternde Quartalszahlen etwa bei Ölkonzernen nach Zollkosten und Produktionsdrosselungen.
  • Fed-Policy: Verzögerte Zinssenkungen könnten risikoreiche Assets belasten.

Prognose und Ausblick

Im kurzfristigen Zeithorizont (1–3 Monate) dürfte der S&P 500 zwischen 5.600 und 5.800 Punkten oszillieren, gestützt von Quartalsberichten und weiteren Zollsignalen. Langfristig (6–12 Monate) sehen Analysten Potenzial, das Rekordhoch bei 5.900 Punkten anzugreifen, sofern die US-Zinspolitik gelockert wird und Handelsgespräche Fortschritte machen.

Gewinner und Verlierer-Sektoren

  • Profiteure:
    • Technologie: Duolingo (Kursrekord auf 486,42 USD), NVIDIA, Microsoft.
    • Grundstoffe: Kupferproduzenten wie Freeport-McMoRan, BHP Group.
    • Finanzen: Große Banken (JPMorgan, Bank of America) profitieren von stabiler Wirtschaft.
  • Verlierer:
    • Öl & Gas: Chevron (Aktienrückkäufe um 30 % gekürzt), ExxonMobil im Gewinnrückgang.
    • Verbrauch: Apple (–3,9 % nach Zollwarnung), Automobilzulieferer unter Druck.

Konkrete FInanztitel & Handelsempfehlungen

TitelEmpfehlungRatingKurszielPot. Auf/AbZeithorizont
Duolingo (DUOL)KaufenStrong Buy550 USD (+13 %)+13 % / –5 %Kurzfristig
Apple (AAPL)HaltenNeutral180 USD (≈0 %)+5 % / –5 %Langfristig
ExxonMobil (XOM)AccumulateOutperform105 USD (+15 %)+15 % / –8 %Langfristig
Chevron (CVX)VerkaufenUnderperform80 USD (–10 %)+2 % / –10 %Kurzfristig
Freeport-McMoRan (FCX)BuyOverweight46 USD (+20 %)+20 % / –7 %Langfristig

Fazit

Die Kombination aus robustem US-Arbeitsmarkt, abnehmender Handelskonflikt-Unsicherheit und anziehenden Rohstoffpreisen schafft ein unterstützendes Umfeld für riskante Investments. Gleichzeitig mahnen Zollrisiken und Fed-Entscheidungen zur Vorsicht. Unsere klare Handelsempfehlung lautet, Technologie- und Basisrohstoffwerte zu übergewichten, zyklische Öl-Titel zu reduzieren und Qualitätsaktien wie Apple zu halten.

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