Kampf um die Dollar-Hegemonie: Wie die USA unter Trump China in die Knie zwingen wollen

Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Januar 2025 hat sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China zu einem existenziellen Ringen um die Vorherrschaft des US-Dollars entwickelt. Während die USA mit hohen Zöllen und finanziellen Sanktionen versuchen, China gefügig zu machen, arbeitet Peking gemeinsam mit Russland und anderen BRICS-Staaten an einer „Entdollarisierung“ – einem alternativen Finanzsystem, das die Abhängigkeit vom Greenback durchbrechen soll. Der renommierte Investor Ray Dalio warnte bereits vor drei Jahren vor dieser Machtverschiebung: In seinem Buch „Weltordnung im Wandel“ prognostizierte er den Niedergang der US-Dominanz und den Aufstieg Chinas als Gegenpol. Doch die USA setzen alles daran, diese Prognose zu widerlegen – notfalls mit harten Handelsmaßnahmen.

Ein globaler Machtkampf um Währung und Einfluss – und warum die BRICS-Allianz die Weltordnung herausfordert

Die Weltwirtschaft steht am Beginn einer potenziell turbulenten Ära, geprägt vom eskalierenden Machtkampf zwischen den Vereinigten Staaten und China. Mit der hypothetischen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus im Januar 2025 verschärft sich ein Konflikt, dessen wahre Dimension weit über Handelsbilanzdefizite hinausgeht: Es ist ein existenzielles Ringen um die Vormachtstellung des US-Dollars als Weltleitwährung. Jahrzehntelang unangefochten, ermöglichte der „Greenback“ den USA nicht nur wirtschaftliche Vorteile durch Seigniorage und geringere Finanzierungskosten, sondern auch immense geopolitische Hebelwirkung, etwa durch die Kontrolle über globale Zahlungsverkehrssysteme wie SWIFT und die effektive Durchsetzung finanzieller Sanktionen.

Doch genau diese „Waffenisierung“ des Dollars und des US-Finanzsystems hat bei Rivalen und aufstrebenden Mächten eine Gegendynamik ausgelöst. Allen voran arbeitet China, nicht nur als zweitgrößte Volkswirtschaft, sondern auch als größter Gläubiger der USA, gemeinsam mit einem erstarkten Block von BRICS+-Staaten intensiv an der „Entdollarisierung“. Initiativen reichen von der verstärkten Nutzung lokaler Währungen im bilateralen Handel über die Entwicklung alternativer Zahlungssysteme wie BRICS Pay oder Chinas CIPS als Gegenstück zu SWIFT bis hin zur Erforschung digitaler Zentralbankwährungen für internationale Transaktionen. Dieser Vorstoß zielt darauf ab, die Abhängigkeit vom US-Finanzsystem zu reduzieren und eine multipolare globale Finanzarchitektur zu schaffen.

Am Rande eines Währungskriegs – Wie der Kampf um die Dollar-Hegemonie die globale Ordnung erschüttert

Der renommierte Investor und Makroökonom Ray Dalio beschreibt diesen Prozess in seiner Analyse als fundamentale Verschiebung der Weltordnung – weg von der US-Dominanz hin zu einem neuen Gleichgewicht, in dem China eine immer wichtigere Rolle spielt. Die USA, konfrontiert mit einer massiven Staatsverschuldung und der Sorge vor dem Verlust ihres zentralen globalen Machtinstruments, scheinen entschlossen, diese Entwicklung umzukehren. Die drohende Welle hoher Zölle auf chinesische (und möglicherweise weitere) Importe unter einer potenziellen Trump-Präsidentschaft ist dabei nicht nur ein Mittel zur Reduzierung des Handelsdefizits, dessen Wirksamkeit von Ökonomen wie jenen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bezweifelt wird, sondern vor allem ein strategischer Versuch, China wirtschaftlich unter Druck zu setzen und von seinem Kurs der finanziellen Autonomie abzubringen.

Dieser globale Showdown hat weitreichende Konsequenzen: für die Resilienz globaler Lieferketten, die Stabilität des internationalen Finanzsystems und die geopolitische Balance. Er zwingt andere Nationen, insbesondere in Europa, schmerzhaft zur Kenntnis zu nehmen, dass sie in diesem Währungskrieg zum „Kollateralschaden“ werden könnten. Dieser Artikel analysiert die aktuellen Spannungen, die strategischen Motivationen der Hauptakteure und die potenziellen Auswirkungen dieses Ringens um die Zukunft der globalen Währungsordnung.

Analyse der aktuellen Lage: Trumps Zolloffensive und Chinas Resilienz

Trumps jüngste Zölle von bis zu 60 % auf chinesische Importe und 25 % auf mexikanische sowie kanadische Güter zielen vordergründig darauf ab, das US-Handelsdefizit zu reduzieren. Doch Experten wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) betonen, dass Zölle makroökonomisch kaum wirksam sind: Sie führen zu Inflation, Wachstumseinbußen und einer Aufwertung des Dollars, die das Defizit sogar vergrößern kann. Das eigentliche Ziel ist strategischer Natur: China soll davon abgehalten werden, den Dollar als globale Reservewährung zu ersetzen.

China wiederum hat seine Abhängigkeit vom US-Markt verringert, indem es Lieferketten diversifizierte und Technologien wie Mikrochips selbst entwickelt. Gleichzeitig treibt Peking die Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten voran. Auf dem Gipfel in Kasan 2024 einigte sich die Gruppe zwar nicht auf eine gemeinsame Währung, doch Initiativen wie BRICS Pay – ein blockchainbasiertes Zahlungssystem – und die BRICS Clear-Plattform für Transaktionen in Landeswährungen untergraben das SWIFT-System und reduzieren die Rolle des Dollars.

Motivation der USA: Die existenzielle Angst vor dem Dollar-Verlust

Die USA sehen im Dollar nicht nur eine Währung, sondern ein geopolitisches Machtinstrument. Über 58 % der globalen Zahlungen laufen in Dollar ab, und die Kontrolle über SWIFT ermöglicht Sanktionen wie gegen Russland. Doch Chinas Rolle als größter Gläubiger der USA – mit Halten von US-Staatsanleihen im Wert von über einer Billion Dollar – gibt Peking Hebelkraft. Sollte China diese Anleihen abstoßen oder die Dollar-Nachfrage reduzieren, könnte dies die US-Staatsfinanzen destabilisieren.

Trumps Regierung fürchtet, dass eine erfolgreiche BRICS-Entdollarisierung die USA in eine Schuldenkrise stürzen könnte. Ray Dalio warnt, die US-Staatsverschuldung sei bereits so hoch, dass selbst moderate Zinserhöhungen die jährlichen Zinskosten auf eine Billion Dollar treiben – ein „finanzieller Herzinfarkt“ für die Wirtschaft. Die USA sind daher entschlossen, China durch Handelskriege zu schwächen und es zurück in die Dollar-Orbit zu zwingen.

Auswirkungen: Wirtschaftliche Verwerfungen und geopolitische Spannungen

  1. Wirtschaftliche Folgen:
  • Die OeNB prognostiziert für 2025 ein um 1,2 % geringeres US-Wachstum durch Zölle, bei kaum spürbarer Verbesserung der Handelsbilanz.
  • Europa wird zum „Kollateralschaden“: Deutsche Automobilhersteller wie VW und BMW, die in Mexiko produzieren, könnten durch US-Zölle gezwungen sein, Produktion in die USA zu verlagern. Gleichzeitig droht ein Preiskampf mit chinesischen Herstellern wie BYD auf dem EU-Markt.
  1. Geopolitische Verschiebungen:
  • Die BRICS-Staaten, mittlerweile um Ägypten, Iran und die VAE erweitert, nutzen die Sanktionspolitik des Westens, um Alternativen zu etablieren. Russland setzt auf Rohstoffhandel in Landeswährungen, während China mit BRICS Pay ein digitales Gegenstück zu SWIFT testet.
  • Ein Erfolg dieser Initiativen würde die globale Finanzarchitektur fragmentieren und die USA isolieren.

Ausblick: Wird die Dollar-Hegemonie überleben?

Ray Dalio sieht die Welt am Scheideweg: Entweder gelingt es den USA, China durch wirtschaftlichen Druck zu brechen, oder die BRICS-Allianz etabliert eine multipolare Ordnung. Doch selbst wenn Trump China kurzfristig in die Knie zwingt, ist die langfristige Abkehr vom Dollar kaum aufzuhalten. Chinas Investitionen in digitale Währungen und die BRICS-Infrastruktur zeigen, dass Peking auf Zeit spielt – bis die internen Widersprüche der US-Wirtschaft voll durchschlagen.

Für die USA bleibt ein Dilemma: Ein Sieg im Handelskrieg könnte die Dollar-Hegemonie retten, doch die Eskalation treibt die BRICS-Staaten weiter in die Arme alternativer Systeme. Wie Dalio betont, ist die Zeit knapp: „Die Weltordnung bewegt sich Richtung Unilateralismus – und Europa droht, zwischen den Fronten unterzugehen“.

Fazit: Ein neues Bretton Woods am Horizont?

Der Kampf um den Dollar ist kein bloßer Handelsstreit, sondern ein Ringen um die künftige Weltordnung. Während die USA auf Konfrontation setzen, arbeiten China und Russland an einem „Bretton Woods 2.0“ – einem System, das vom Dollar unabhängig ist. Ob dieses Szenario Realität wird, hängt davon ab, ob die BRICS ihre heterogenen Interessen vereinen können. Doch eines ist sicher: Die Ära der unangefochtenen Dollar-Dominanz neigt sich dem Ende zu – und die USA kämpfen mit harten Bandagen um jedes Prozentpunkt Macht.

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