Die Goldpreise zeigen sich in dieser Woche volatil. Nach einem Zugewinn von über 1,3 % stabilisiert sich der Kurs oberhalb von 3.300 USD – trotz eines kurzfristigen Rücksetzers nach den überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten.
Analyse der aktuellen Lage
Die US-Arbeitsmarktdaten für Mai zeigten mit +139.000 neuen Stellen ein robusteres Bild als erwartet, bei einer stabilen Arbeitslosenquote von 4,2 %. Die Folge: US-Dollar und US-Staatsanleihe-Renditen zogen an, während Gold kurzfristig um rund 0,8 % auf etwa 3.316 USD je Unze fiel. Trotzdem bleibt der Wochentrend positiv: Gold konnte sich gegenüber dem Vorwochenwert um über 1,3 % behaupten .
Faktoren für die aktuelle Entwicklung
- US-Arbeitsmarkt & Zinserwartungen: Die erneute Stärke im Arbeitsmarkt mindert Markterwartungen an eine Fed-Zinssenkung im Sommer.
- Dollar-Rally & Anleiherenditen: Ein stärkerer US-Dollar und steigende Renditen reduzieren die Attraktivität von Gold, da dieses keine Zinsen abwirft.
- Geopolitische Spannungen: Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten stützen weiterhin die Nachfrage nach Gold als sicherer Schutzwert.
- Emerging Markets & globale Unsicherheiten: Störanfällige EZB-Politik und Handelskonflikte können global Nachfrage ins Edelmetall verschieben .
Prognose und Ausblick
Kurzfristig (1–4 Wochen):
Gold dürfte zwischen 3.300 und 3.350 USD pendeln. Ein Bruch unter 3.300 USD könnte den Kurs bis auf 3.200–3.250 USD drücken. Klare technische Unterstützung liegt bei 3.300 USD, der Widerstand bei 3.350 – 3.400 USD .
Langfristig (3–6 Monate):
Sollten geopolitische Spannungen zunehmen oder die Fed Zinssenkungen in Betracht ziehen, könnte das Edelmetall ein Potenzial Richtung 3.400–3.500 USD bieten. Fundament bleibt robust – zentrale Banken halten weiter an Goldreserven fest .
Auswirkungen auf Investoren und Börsen
Für Gold-Investoren:
Der Rücksetzer bietet eine günstige Gelegenheit zum Nachkauf – insbesondere da fundamentale Stützfaktoren intakt bleiben.
Für diversifizierte Portfolios:
Gold kann weiterhin als Absicherung gegen Marktvolatilität und geopolitische Risiken dienen. Dennoch sind kurzfristige Gewinnmitnahmen denkbar.
Für Finanzmärkte im Allgemeinen:
Ein starker US-Dollar belastet Rohstoff- und Emerging-Markets-Aktien, während ein uneingeschränktes Interesse an sicheren Häfen wie Gold tendenziell zunehmen kann.
Handelsempfehlung
Empfehlung: Accumulate (Aufstocken)
Rating: Overweight
Kursziel: 3.400 USD (kurzfristig), 3.500 USD (langfristig)
Potenzial: +6 % kurzfristig, +15 % langfristig
Zeithorizont: Kurzfristig (4–6 Wochen), Langfristig (bis 6 Monate)
Mögliche Katalysatoren:
- Abnehmender Fed-Zinspessimismus
- Verschärfte geopolitische Spannungen
- Schwächephase im US-Dollar
Vergleichbare Rohstoffe
- Silber (XAG/USD): Hier steigen weiterhin spekulative Wetten, aktuell nahe mehrjähriger Höchststände – synchron mit Goldentwicklung.
- Platin/Palladium: Beide Metalle profitieren ebenfalls von geopolitischen Spannungen und zeigen positive Wochendynamik.
- Rohöle und Industriemetalle: Reagieren stärker auf makroökonomische Signale und Dollarbewegungen; weniger klare Korrelation zu Gold.
Fazit
Gold zeigt sich trotz eines kurzfristigen Absatzes stabil: Der Arbeitsmarkt unterstützt den US-Dollar, doch geopolitische Risiken und anhaltende Nachfrage sichern Gold fundamentale Rückendeckung. Die Empfehlung lautet, auf Kursen um 3.300 USD goldgezielt aufzustocken, mit einem Ziel von 3.400 USD kurzfristig und bis zu 3.500 USD mittelfristig.
Investoren sollten jedoch die US-Zinsentwicklung, Dollar-Trends und geopolitische Nachrichten weiter im Blick behalten – für Gold bleibt eine Balanced-Strategie in Zeiten globaler Unsicherheit vorteilhaft.